Switch – Ein Review von Mivey
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 5/5
Sound
Bewertung: 5/5
Story
Bewertung: 5/5
Technik/Features
Bewertung: 3/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

Das von RosaCanina entwickelte RPG-Maker VX Spiel, Switch, stellt für die deutsche Communtiy in vielen Aspekten ein Novum dar. Zum einem ist es wohl das erste deutsche Visual-Novel, zum anderen weichen die behandelten Themen deutlich von der altgebackenen Handlung eines typsichen Rollenspiels ab. Auch wenn es eben darum vermutlich nicht allen Geschmäckern gerecht wird(aber von welchem Spiel kann man das denn behaupten?), ist es dennoch ein Zeichen, dass die Community so aktiv wie eh und jeh ist.

Die Handlung von Switch spielt im modernen Japan, in einem Dorf in der Nähe von und teils auch in der Großstadt Sapporo.
Der Kern der Handlung spielt um einen alten Familienfluch der seit Jahrhunderten die Okazakis heimzusuchen scheint und genau jetzt Tomoya, den ältesten Sohn, trifft. Tomoya sieht sich damit konfrontiert (und damit wir als Spieler), dass er in ein Mädchen verwandelt wurde und jetzt 2 Optionen hat: Entweder er bricht den Fluch und bewahrt jede weitere Generation Okazaki davor sein Schicksal zu teilen, akzeptiert dafür aber, für immer als Frau zu leben oder er kann ein Jahr abwarten bis der Fluch seine Wirkung wieder umkehrt.
Die Story ist in mehrere Kapitel geteilt, die uns jeweils den Tagesablauf des Protagonisten, Tomoya Okazaki, zeigen. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr weicht dieser von seiner Normalität ab.
Je nachdem wie Tomoya sich in Bezug auf seine Verwandlung und seine alten Freunde verhält gibt es eine Reihe von verschiedenen Enden, deren Verlauf sich aber sehr ähnelt: Tomoya redet etwas mehr mit derjenigen Person, beide entdecken ihre plötzliche Liebe füreinander und wollen den Rest ihres Lebens miteinander verbringen. Für den Storyverlauf von nur ein paar Wochen, doch etwas übertrieben, mehr zeitlicher Abstand hätte gewiss nicht geschadet.

In grafischer Hinsicht sticht Switch allein durch sein Genre zwischen den klassischen Kontrahenten hervor und man kann zurecht behaupten, dass sich ein Vergleich nicht wirklich anbietet. In jeder Szene im Spiel, sehen wir einerseits einen Hintergrund, der uns anzeigt wo wir uns befinden und mehrere Charaktergrafiken, die den NPCs Leben einhauchen sollen. Tomoya selbst bekommen wir, außer indirekt durch ein Foto, im ganzen Spiel nie zu sehen. Beide Arten dieser Grafiken stammen aus anderen kommerziellen Visual Novel, darunter das von Type-Moon entwickelte dójin-game Tsukihime, von dem Switch inspiriert zu sein scheint.
Die musikalische Untermalung von Switch stammt zur Gänze aus ebenjenem Tsukihime und sie tut auch ihren Teil daran, eine, für die Maker-Community, sehr einzigartige Stimmung zu erzeugen.

Auf der technischen Seite lässt sich nicht alzu viel sagen, da aufgrund des Genres spielerische Interaktion keine große Rolle spielen (wenn auch mehr als gar keine).
Zu bemerken wäre vielleicht noch das skript-technische Feature, das es einem erlaubt bereits gelesene Abschnitte zu überspringen, was natürlich den Wiederspielwert deutlich hebt.

Fazit:

Sei es die Handlung, die Charaktere oder die Grafik, fast keinen Punkt wird man finden der nicht vor Innovation strahlt. Wen der Hybrid zwischen Computerspiel und Buch, zwischen Krimi und verrücktem Anime auch nur ein wenig reizt, sollte sich auf eine spannende Lese-Runde vor dem heimischen PC bereit machen.

Mivey • 03.02.2011