Ritter on the Run - Eine Review von BlackRose
SpieleprofilBewertungen (2)Reviews (1)Screenshots (4)

Bewertung:
Grafik
Bewertung: 3/5
Sound
Bewertung: 3/5
Story
Bewertung: 5/5
Technik/Features
Bewertung: 4/5

Gesamteindruck
Bewertung: 4/5

Die deutsche Bürokratie ist ganz einzigartig und außergewöhnlich. Wer könnte das besser bezeugen als Ritter Bruhns von Bruhnselschütz, der sich wegen eines marginalen Fehlers in den Rechnungsabschlüssen seiner Burg plötzlich mit der vollen Macht des Gesetzes und der königlichen Bürokratie unter Finanzminister Eich Hansel konfrontiert sieht? Er und sein treuer Knappe Mike starten eine Hetzjagd durch die Gestüte, Reichkammern und Tanzflächen des Fürstentums und decken den Wahn und Wahnsinn des altdeutschen Steuersystems auf. Stets verfolgt von den Bürokraten, dem Reichsnotar und dem Ordnungsamt der Stadt Pissen am Neckar müssen verschiedenste Stufen und Level absolviert werden, um der Staatsmacht Einhalt zu gebieten.

Repkos Spiel „Ritter on the Run“ hat es als eines der wenigen Funspiele auf die Screenfun und damit zu bescheidenem Ruhm gebracht. Und meiner Ansicht nach zurecht: Die verschiedenen Minispiele sorgen für ungeahnte Abwechslung und es hat mir als erstes Spiel gezeigt, dass man mit dem Maker auch durchaus andere Dinge anstellen kann, als per Standart-KS Fledermäuse zu vermöbeln. Man muss bunte Punkte sammeln (und dabei aberwitzigen Gegnern, Hunden und schwebenden Bürokratisierungsmechanismen ausweichen), Sich Tanzfolgen merken, die einem Ritter würdig sind, Kisten schieben, Rätsel lösen und sich dabei nicht im Paragraphendschungel verirren.

Technisch merkt man dem Spiel sein Alter durch aus an – hin und wieder buggt ein Minispiel herum, Effekte sind eher selten gestreut, die Maps sind eher klassisch im M&B-Stil gehalten und die Graphiken … naja sagen wir, sie haben ihren eigenen Humor. Die Facesets sind teils selbstgemacht und man merkt es ihnen durchaus an. Musikalisch gibt es einige bekannte Titel, für den Makerbedarf angepasst – was nicht unbedingt IMMER gut klingen muss und die man dank dem knackigen Schwierigkeitsgrad auch gerne mal öfter hört. Und nach einer halben Stunde „Tanz der 8-Bit-Zuckerfee“ war ich dann doch ein bisschen genervt. Beim Schwierigkeitsgrad kann man übrigens zwischen Leicht und Schwer entscheiden, was den Spielablauf nicht ändert, sondern nur die Minispiele schwerer macht.

Erwähnenswert ist noch der 2-Spieler-Modus, der dank Inelukis Tastenpatch per Pfeil- und WASD-Tasten gespielt wird – kurzum: eine Map, zwei Spieler, viele Punkte und wer am Ende der Runde mehr Punkte in seiner Farbe einfärben konnte hat gewonnen. Dabei sind Map, Rundenlänge und Rundenzahl frei wählbar. Ganz spaßig, aber kein Partykracher.

Man kann sagen, dass Ritter on the Run eines der lustigsten Maker-Spiele ist, die es gibt. Und das ist nicht nur meine persönliche Meinung als Repko/Dennis-Fangirl. Mikes bissige Kommentare, die unter- und überschwellige Kritik am Verwaltungsapparat, die Minispiele...Ein tolles Spiel für langweilige Nachmittage, zum Zwischendurch spielen und für den schnellen Humor-Kick.
Caro • 02.04.2011