Tara’s Adventure – Ein Review von Mivey
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 3/5
Sound
Bewertung: 3/5
Story
Bewertung: 3/5
Technik/Features
Bewertung: 4/5

Gesamteindruck
Bewertung: 4/5

Tara’s Adventure ist vermutlich eines der ältesten Spiele der deutschen Community und sicherlich ein Spiel, dass es geschafft hat den Charme des klassischen RPG-Maker Spiels gut einzufangen. Es ist, soweit dieser Reviewer es weiß, das erste größere Projekt, das Lachsen angefangen hat und er hat es später GSandSDS übergegeben hat, um mehr Zeit für sein Hauptprojekt zu haben. Inzwischen hat GSandSDS auch eine eigene, fünfte, Demo-Version veröffentlich in der er die abenteurliche Geschichte von Taras Abenteuer weiterführt.

Tara’s Adventure spielt in einer klassischen Fantasy-Welt mit Elfen, Zwergen, Drachen, Magie, und praktisch allem was in irgendeinem Fantasyroman schon einmal stand.
Unser Protagonist ist Tarasinion Silver, kurz Tara. Er lebt in Kleira und besitzt dort einen eigenen Gemischtwarenhandel, jedoch macht ihm die schlechte Wirtschaft zu schaffen und er entschließt sich seinen Konkurs anzumelden und als Abenteurer sein Brot zu verdienen. Eine ungewöhnliche Prämisse, muss man dem Spiel lassen.
Da Tara aber Recht unerfahren im Abenteurergeschäft ist, hilft ihm ein Kumpel, Darrel Stonehelm, der seines Zeichens ein erfahrener Kämpfer ist, am Anfang aus. Aber kaum das sie ihre ersten gemeinsamen Abenteuer bewältigt haben und sich in der Stadt Steinburg ausruhen, wird Darrel vom erstbesten obligatorischen Soldat in einer roten Rüstung ermordet. Tara ist Blind vor Wut und entschließt sich Darrel zu rächen. Tara verliert die Spur des Soldaten und trifft auf Hugen Blacksword, wie Darrel ist auch dieser ein Krieger. Die beiden bleiben einige Tage in Steinburg, dort treffen sie auf Kalen Hensya, eine Schauspielerin. Eine ihrer Vorführungen wird von einem Monster angegriffen, doch Tara und Hugen können es bezwingen und Kalen retten. Aus Dankbarkeit entscheidet Kalen sich der Truppe anzuschließen und gibt uns einen Tipp, sie weiß von einem seltsamen Turm, wo noch seltsamere Dinge vorgehen sollen, einen Katzensprung von Steinburg entfernt. Unsere Helden machen sich also auf diesen Turm zu untersuchen. Es stellt sich heraus, dass es im inneren des Turm vor gefährlichen Kreaturen wimmelt. Doch das schreckt unsere Heldentruppe nicht davor, höher und höher zu kommen, bis sie schlussendlich im der obersten Stockwerk angekommen sind.
Hier treffen sie auf einen mächtigen Zauberer, der mit bösen Kräften im Bunde zu sein scheinttm, der sie angreift. Hugen und Kalen haben keine Chance und werden regelrecht weggeschleudert von seiner überwältigenden Kraft. Auch Tara kann ihm nichts entgegensetzen, doch kurz bevor auch er davongeschleudert wird, passiert etwas mit ihm: Er leuchtet auf und seine Haare bekommen eine silbernweiße Farbe. In dieser Form kann er den Zauberer ohne Probleme ausnehmen, aber nicht nur das, er lässt auch einen Angriff frei, der den ganzen Turm regelrecht zersprengt.
Eine Weile später kommen seine Freunde zu sich, sie wurden in einen Wald in der Nähe des Turm geschleudert. Als sie wieder im Turm ankommen, entdecken sie Tara mitten in den Trümmern des Turms, bewusstlos. Er kommt zu sich und kann sich an nichts erinnern. Hugen und Kalen wissen nicht was sie davon halten sollen, also vergessen sie es einfach. Die drei entscheiden sich weiter nach dem roten Soldat zu suchen und so geht Taras Abenteuer weiter.

Aus spielerischer Hinsicht bietet Tara’s Adventure ein eigenes Kampfsystem, dass ein ATB-System benutzt, das heißt unsere Helden können immer dann angreifen, wenn eine Leiste voll ist. Wir haben auch die Möglichkeit Limit-Attacken durchzuführen, wenn eine entsprechende Limit-Leiste voll ist, diese füllt sich jedesmal wenn wir einen Treffer von den Gegner einstecken müssen.
Das Kampfsystem kann zwar nicht viel mehr als das Standard-Kampfsystem des Makers, aber es bietet etwas Abwechslung und man muss auch bedenken, dass das Spiel aus einer Zeit stammt, als dieses Feature alles andere als eine Selbstverständlichkeit war.

Wir haben im Spiel die Freiheit Wälder zu durchforsten und können so viele interessante Items finden, aber auch die Walddörfer besuchen, es gibt sogar eine interessante Nebenquest in der wir alle Walddörfer finden müssen und ein altes Transportsystem reparieren können, dass es einst erlaubte augenblicklich von einem Walddorf zum nächsten zu reisen. Allgemein können in den Wäldern verschiedenste Sidequests gefunden werden, so gibt es sogar eine in der wir der ehrwürdigen Aufgabe nachgehen können, den Wald vor magischer Umweltverschmutzung zu retten.

In Sachen Grafik verwendet Tara’s Adventure hin und wieder das klassische RTP, kombiniert mit Grafiken aus verschiedenen anderen Quellen. Die Sets der Hauptcharaktere sind allesamt selbstgepixelt (wobei Kalen die einzige Ausnahme bildet), auch viele der Facesets stammen aus Lachsens eigener Feder, wenn auch nicht alle. Auch wenn Tara’s Adventure grafisch nicht die Grenzen des Machbaren auslotet, sind das Mapping und die verwendeten Grafiken gut anzusehen und stören im Gesamtbild des Spiels in keinster Weise.

Tara’s Adventure bietet einige technische Spielereien, die das Frustpotential wirklich reduzieren.
So die Möglichkeit durch ein Item für einige Zeit keinen Gegnern zu begeben, überaus nützlich falls man schnell von einem Ort zum anderen muss. Wir haben auch die Möglichkeit ein Sprungsystem zu benutzen, dass es uns erlaubt die Landschaft gründlicher zu durchsuchen und an vorher unzugängliche Gebiete zu kommen.

Fazit:
Tara’s Adventure ist einer der großen Rollenspiel-Klassiker. Es bietet zwar nicht die beste Grafik oder die beste Technik die ein RPG-Maker Spiel bis dato hat und die Story ist hin und wieder auch etwas plump, dennoch hat dieses Spiel seinen ganz eigenen Charme und auch die Charaktere sind durchaus als sympathisch zu bezeichnen. Es bleibt nur zu hoffen, dass GSandSDS weiter an diesem Projekt arbeitet und vielleicht irgendwann eine Vollversion veröffentlicht, bis dahin können wir die Zeit ja damit vertreiben im Casino von Wenlobrück Black Jack zu spielen.

Mivey • 12.12.2010