Unterwegs in Düsterburg – Ein Review von Mivey
SpieleprofilBewertungen (42)Reviews (1)Screenshots (5)

Bewertung:
Grafik
Bewertung: 4/5
Sound
Bewertung: 3/5
Story
Bewertung: 5/5
Technik/Features
Bewertung: 4/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

In den vielen Jahren die die deutsche RPG-Maker Community auf dem Buckel hat sind einige ewige Klassiker enstanden. Unterwegs in Düsterburg, produziert von Altmeister Grandy im Jahr 2002, ist einer davon und stammt noch aus der Anfangszeit der deutschen Community. Es hat in all den Jahren nichts von seinem Charme verloren und wird von vielen immer noch als eines der besten Spiele betrachtet die mit dem RPG-Maker hergestellt wurden.

Die Geschichte von Unterwegs in Düsterburg beginnt in einem wenig bewohnten Gebiet, abseits des Herzogtums Düsterburg. Ein Mann, der in einer schweren Rüstung steckt, kommt hier plötzlich zu sich, er kann sich an nichts mehr erinnern und hinter ihm wartet ein bedrohlicher Nebel.
Er entscheidet sich die Gegend zu erkunden und trifft bald auf einen Greis, Dankwart, der einsam in einer Hütte lebt und ihm alsbald seine Lebensgeschichte erzählt, so wie jeder alte Mann: Er war einst der Herzog von Düsterburg, damals noch Falkenburg genannt. Dankwart war ein gütiger und wohlwollender Herrscher, doch eines Tages wurde sein Schloß von einem Vampir heimgesucht, der sich als einfacher Besucher tarnte. Sein Name war Wahnfried und er gab vor wissentschaftliches Interesse hätte ihn nach Falkenburg gebracht, doch Dankwart durchschaute seine Tarnung und konnte ihn durch sein heiliges Amulett zur Flucht bringen, doch bevor der Vampir das Schloß verließ nutzte er seine Chance und entführte die Frau von Dankwart. Dieser war schockiet und probierte alles um sie zurückzubekommen, am Ende führte ihn sein Suche bis in die Ostmark ( -.^ tolle Namenswahl übrigens)} , doch durch eine List konnte Wahnfried dort sein Amulett entwenden und zwang ihn in Ostmark zu bleiben. Unser Held entscheidet sich dem alten Mann zu helfen und bricht selber in die Ostmark auf, dort kann er tatsächlich das Amulett finden, doch es ist unglücklicherweise in die Höhle eines alten Lindwurms geraten, der sich von seinem Schatz nicht trennen will. Was aber unseren Protagonisten noch mehr interessiert ist die Tatsache, dass bereits eine junge Frau mit dem Drachen zu streiten scheint. Sie verbünden sich und gemeinsam können sie den Drachen besiegen. Auf dem Rückweg stellt sich heraus, dass unser Held sie kennt, ihr Name ist Libra und sie erinnert sich an seinen Namen, Grandy.
Zurück bei Dankwart erfährt Grandy, dass auch Libra genau wie er plötzlich vor seiner Hütte auftauchte und sich an praktisch nichts mehr erinnerte. Gemeinsam entschließen sich die drei daraufhin nach Düsterburg aufzubrechen und Wahnfrieds Schreckenherrschaft ein Ende zu setzen.

Was Unterwegs in Düsterburg spielerisch interessant macht, ist die Tatsache, das praktsich jeder Konflikt oder jede Aufgabe mit dem wir als Spieler konfrontiert werden auf mehrere unterschiedliche Wege gelöst werden kann und in vielen Situationen hat es nicht der leichter der sich wie eine Kampfmaschine durch die Welt tobt sondern derjenige der nachdenkt und nach alternativen Wegen sucht. Was die Spielwelt von Unterwegs in Düsterburg auszeichnet ist auch die Möglichkeit die Spielwelt frei zu erkunden, das wirkt sich auch auf die Spielzeit aus: Wenn man sich nur an den Hauptplot hält und jegliche Sidequests ignoriert kann man das Spiel in vielleicht elf Stunden durchspielen, genauso gut kann man aber auch über 40 Stunden brauchen, je nach der Entscheidung die wir als Spieler treffen.

Technisch erscheint Unterwegs in Düsterburg im ersten Blick einfacher als es ist, es werden praktisch alle Standards des RPG-Makers benutzt, dennoch war es Grandy ein Anliegen möglichst viel daraus heraus zu holen. So hat er mit dem Standard-Kampfsystem viele kreative Möglichkeiten gefunden durch Fähigkeiten das Geschehen zu beeinflussen, besonders fällt hier der Endkampf mit Wahnfried auf, in dem wir während dem Kampf sogar eine Maschine sabotieren und gleichzeitig Wahnfrieds Schergen abhalten müssen. Es gibt auch sehr viele Minispiele und andere Extras die überall im Spiel zu finden sind, wenn man bereit ist, sie zu suchen und zu erkunden.
Etwas das mir auch sehr an dem Spiel gefallen hat und definitiv ein Grund warum ich beim Spielen von Unterwegs in Düsterburg nie frustiert war, ist der Umstand, das es im ganzen Spiel keine Random Encounter, also zufällige Kämpfe gibt.

Wie man von dem meisten Screenshots des Spiel bemerken dürfte hat Unterwegs in Düsterburg einen sehr einheitlichen und durchgehenden Stil. Es werden M&B-Chipsets verwendet, auch Refmap ist immer wieder zu sehen. Das alles sorgt dafür, dass die gesamte Spielwelt in Unterwegs in Düsterburg einen gemeinsamen Look hat, aber dennoch jede Region ohne Problem von einander unterscheidbar ist, seien es die kühlen Winterlandschaften der Ostmark, die dunklen Gassen von Düsterburg oder die hellen Prachtstraßen von Königsberg, um einige Beispiele zu nennen.

Fazit:
Unterwegs in Düsterburg ist eines der bekanntesten und populärsten Spiele der deutschen Community. Und das zurecht, in jedem Augenblick des Spiels kann man erahnen wie viel Mühe in dieses Projekt geflossen sein muss.

Selbst nach acht Jahren gibt es nur wenige Spiele die es geschafft haben ein derart fesselndes Spieleerlebnis zu bieten und es ist zu erwarten, dass selbst in den nächsten acht Jahren Unterwegs in Düsterburg immernoch eine besondere Rolle in der deutschen Community inne haben wird.

Mivey • 12.12.2010