Sunset over Imdahl –Ein Review von Mivey
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 5/5
Sound
Bewertung: 5/5
Story
Bewertung: 4/5
Technik/Features
Bewertung: 3/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

Das im Jahre 2005 erschienene Spiel von Teo Mathlein ist in vielen Bereichen einzigartig, nicht für ein RPG-Maker Spiel, sondern auch hinsichtlich der noch größeren (englischsprachigen) Indie-Szene, wo dieses Spiel heute noch eine gewisse Bekanntheit genießt. Das Spiel wurde auch ins Deutsche übersetzt, daher sollten auch Spieler die der englischen Sprache nicht mächtig sind ohne Probleme Sunset over Imdahl spielen können.

Die Geschichte beginnt in der Stadt Imdahl. Diese wird seit vielen Monaten von einer feindlichen Armee belagert. Die belagernden Soldaten werden müde und des Wartens überdrüssig. Doch ihr General weigert sich abzuziehen und ist überzeugt, dass noch vor Winter Imdahl fallen wird.
Als nächstes sehen wir Imdahl im Winter, alles ist menschenleer und verlassen, ein einzelner Junge, Lohn ist sein Name, irrt durch die Stadt. Was wir von seinem Monolog verstehen können ist, dass die Stadt von einer Seuche heimgesucht wurde und Lohn der letzte Überlebende ist. Lohn trifft im Dorf auf einen fremden Mann, den wir als General von vorhin erkennen. Er bietet dem Jungen die Möglichkeit all das ungeschehen zu machen, er müsse nur zum alten Brunnen eilen. Lohn weiß nicht, was er davon halten soll, aber befolgt die Worte des Mannes. Als er am Brunnen ankommt, aktiviert sich ein seltsamer Zauber und Lohn löst sich in einem Lichtkegel auf. Als er wieder zu sich kommt, ist er an der selben Stelle wie zuvor, doch nün grünt es überall und die Straßen sind wieder voll mit Menschen. Lohn wurde mehrere Monate in die Vergangenheit versetzt. Einen Tag später trifft er auf den General, dieser erzählt Lohn er habe nun die Möglichkeit Imdahl zu retten. Er müsse es nur schaffen, die Person ausfindig zu machen, der sich als erstes mit der Seuche ansteckte.
Es beginnt also ein Rennen um und durch die Zeit, die Lohn in alle Jahreszeiten bringen wird.

Die Spielmechanik in Sunser over Imdahl unterscheidet sich deutlich von dem eines „klassischen“ Rollenspiels. Es gibt keine gewohntes Kampfsystem und auch spielen Lebensanzeigen oder Stufenanstiege keine große Rolle, dafür stehen viele Minispiele und Rätsel im Vordergrund. Daher würde ich es bei einer Genre-Einteilung eher als ein Adventure als ein RPG bezeichnen, das soll jetzt aber nicht negativ aufgefasst werden, das Gameplay ist sehr innovativ und hält den Spieler durchaus interessiert.

Was Sunset over Imdahl zu einem wirklich atemberaubenden Erlebnis macht, sind sicherlich die handgezeichneten Hintergründe, die einen sehr hohen Detailgrad aufweisen. In jedem der vier Jahreszeiten wirkt die Stadt unterschiedlich, von den verstreuten Blätter im Herbst bis hin zur schönen Winterlandschaft die Imdahl ein perlweißes Schneekleid verpasst.
Diese Kulisse wird auch durch eine passende Musikuntermalung begeleitet: Den vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Gemeinsam sorgen diese beiden Faktoren für eine einzigartige Atmosphäre und es gibt einem das Gefühl man hätte eher ein Kunstwerk vor sich als ein einfaches RPG-Maker Spiel.

Hinsichtlich der Technik verwendet Sunset over Imdahl ein eigenes Menü mit einigen simplen Punkten und man kann annehmen, dass es Teo Mathlein wohl mehr darum ging einen eigenen Look zu haben als ein System, dass technisch hervorsticht. Erwähnenswert sind auch die ganzen Minispiele, die zwar aus technischer Sicht nicht alle sonderlich anspruchsvoll, aber dennoch clever umgesetzt und funktional sind. Nach schwerwiegenden Bugs sucht man in Sunset over Imdahl vergeblich.

Fazit:
Teo Mathlein vereint in Sunset over Imdahl eine faszinierende Story, mit prächtiger Grafik und klassischer Musik, dazu noch eine Story die den ein oder anderen Plot-Twist bereit hält und den Spieler bis zum Ende vor den Monitor fesselt. Das einzige was den Spielspaß trübt ist die recht kurze Spielzeit.
Dem ungeachtet macht Sunset over Imdahl richtig viel Spaß und ist definitiv eine Empfehlung wert.

Mivey • 13.12.2010