Sternenkind-Saga – Ein Review von Mivey
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 3/5
Sound
Bewertung: 5/5
Story
Bewertung: 4/5
Technik/Features
Bewertung: 4/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

Die Sternenkind Saga ist ein Rollenspiel, dessen zweite Demo am 4. April 2009 erschien und das danach mehrfach aktualisiert wurde, sodass bereits der „Aluminium“-Patch für die Version 0.5.4c released wurde. Gemacht wurde das ganze vom Entwickler-Trio Daen vom Clan, Savage und Shinshrii.

Die Sternenkind Saga spielt im Land Karadon, dass in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt angesiedelt ist, entfernt vergleichbar mit Mittelerde von Tolkien oder Westeros von G.R.R. Martin. Die Geschichte beginnt damit, dass die Karadonier, ein mutiges und starkes Volk, von einem Heer aus Dämonen in Wolfsgestalt, den Garzesh, angegriffen werden. Die Karadonier können sich zwar verteidigen, verlieren aber große Teile von Karadon an die Garzesh. In ihrer Not berufen die Karadonier alle werfähigen jungen Männer in den Soldatenstand, auch unser Protagonist, Haaki Weykenson, wird einberufen und zum Späher ausgebildet.

Damit beginnt das Spiel und in der weiteren Handlung darf der Spieler als Haaki mit Unterstützung seiner Gefährten das Land Karadon bereisen und verschiedenste Quests erfüllen. Das Spiel lässt uns dabei die Freiheit, ob wir uns nur den Hauptquests widmen oder lieber eine der unzählbar vielen kleinen Nebenaufgaben im Spiel erledigen. Die Quests selbst sind dabei allesamt sehr abwechslungsreich, dass beginnt dann damit, dass wir einen Liebenden zu seiner Liebsten verhelfen und reicht bis hin zum Auftrag ein ganzes Ork-Lager mit Hilfe eines Katapults zu vernichten, kaum eine Aufgabe in der Sternenkind-Saga gleicht der anderen.
Ein anderer Punkt in den die Entwickler sehr viel Liebe zum Detail gesteckt haben sind die NPCs in der Spieltwelt selber. Hier findet man keine Charaktere die nur kurze Einzeiler von sich geben, praktisch jede Person in der Welt von Karadon führt mit uns ein längeres Gespräch und lässt uns an seiner Weltsicht teilhaben. Dieser Punkt ist gleichzeitig ein Vorteil, aber auch ein Nachteil, abhängig davon ob der Spieler es gewohnt ist in Computerspielen viel zu lesen. Etwas anderes ist auch, dass die übermäßige Dialog-„Flut“ in Situation wo man erwartet, dass sich Soldaten schnell und kurz äußern sollten, auch unabsichtlich komisch wirken kann. Als Beispiel unser Hauptmann, der uns mitten in der Schlacht eine ellenlange Tirade gerade darüber hält, dass wir uns beeilen sollen.

Ein wichtiger Punkt im Gameplay ist das Talente-System. Wir können durch Talent-Punkte, die wir durch das Erfüllen von Quests erhalten, neue Fähigkeiten lernen. Diese wirken sich enorm aufs Gameplay aus: Unsere Helden nehmen mehr von der Umgebung war, was uns viele wertvolle Items verschafft, unsere Truppe kann steile Felsenwände hinaufklettern, reißende Flüsse überwinden oder sogar in tiefe Gewässe tauchen, um neue Gebiete zu erkunden. Weiterhin ermöglichen es die Talente während Gesprächen neue Optionen freizuschalten, sodass Haaki durch gute Rethorik und Eloquenz andere dazu bringen kann, ihm auf seiner Reise zu helfen.
Gameplaytechnisch gibt es aber auch noch andere Features: Zum einen können wir gleich am Beginn des Spieles unser „Sternzeichen“ wählen, dies wirkt sich darauf aus wie sich unser Held entwickelt und welche Fähigkeiten er erlangt, zum anderen gibt es noch ein „Karma-System“: Die Entscheidungen die Haaki trifft beeinflussen seine Gunst bei den Göttern, da jede Gottheit andere Prinzipien vertritt. Diese Gunst, oder das Karma, können wir dann gegen „Mirakel“ eintauschen, Boni die unsere Heldengruppe in irgendeinerweise verbessert.
Zusätzlich gibt es noch sehr viele Minispiele die über das ganze Spiel verteilt sind, die meisten von ihnen questabhängig.

Vom technischen Aspekt bietet die Sternenkind-Saga ein eigenes Menü, mit vielen einzelnen Punkten, die sind in erster Linie die Implementation der verschiedenen obengenannten Systeme, aber auch eine Karte und eine Übersicht aller laufenden oder beendeten Quests kann hier gefunden werden.
Die Kämpfe werden im klassischen Standard-Kampfsystem geschlagen, jedoch fehlt vom, ebenfalls klassischen, Button-Mashing jede Spur: Dadurch, dass jeder Gegner in drei Regionen (Waffe, Kopf, und Rest) geteilt wird, ist strategisches Denken gefragt welche Region welcher Held mit was für einer Attacke angreifen soll. Gerade die Kämpfe gegen Ende der Demo werden nicht durch sture Frontal-Angriffe, sondern durch raffiniertes Ausnutzen der gegnerischen Schwächen gewonnen.

Was die Grafik betrifft wird in der Sternenkind-Saga verschiedene M&B-Sets verwendet, hier und da kombiniert mit teils beeindruckenden Edits oder Eigenkreationen. Die Sternenkind-Saga besitzt also einen einheitlichen Stil, mit sehr vielen grafischen Details in fast jeder Map.

Was beim Spielen besonders auffällt, ist die einzigartige Musik im Spiel, die aus vielen hochqualitativen mp3 Stücken besteht. Die Lieder stammen aus den unterschiedlichen Quellen, einige davon freiverwendbare Stücke mit einer CreativeCommons-Lizens, andere aus kommerziellen Spielen, deren Urheberrechtseigentümer dem Entwickler-Team tatsächlich erlaubt haben die Stücke zu verwenden. Nicht nur im spielerischen Sinne, auch in Sachen Legalität ist „Die Sternenkind-Saga“ wegweisend.

Fazit:
Die Sternenkind-Saga vereint Elemte die man aus vielen guten Rollenspielen kennt und verbindet sie mit einer unglaublichen Liebe zum Detail. Die Handlung ist von Anfang an packend, fast alle Charaktere im Spiel sind hervorragend animiert, und der sprachliche Stil im Spiel verleiht jedem NPC einen eigene Persönlichkeit. Bereits jetzt im Demostatus lässt sich erkennen, welche unglaublichen Maße die Vollversion vermutlich haben wird und man kann nur die Daumen drücken und hoffen, dass irgendwann dieses Projekt beendet wird.

Mivey • 12.12.2010