Licht und Finsternis – Ein Review von Mivey
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 5/5
Sound
Bewertung: 3/5
Story
Bewertung: 5/5
Technik/Features
Bewertung: 5/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

Wie kaum ein anderer Makerer hat Kelven eine erstaunliche Menge an Spielen entwickelt und fertiggestellten. Unter seinem Meer an Spielen finden sich auch die verschiedensten Genres, vom Sci-Fi Thriller bis hin zu humorvollen Parodien, aber auch für eine Reihe von Fantasy-RPGs war er sich nicht zu schade. Licht und Finsternis ist eines davon, und es stieß seinerzeit auf große Beachtung und gewann sogar den 3. Platz bei der Wahl zum Spiel des Jahres, sowohl im Player’s und als auch im Editor’s Choice.

Was macht dieses Spiel also einzigartig von den vielen anderen Projekten die von Kelven angegangen wurden?

Die Geschichte, in der Licht und Finsternis spielt, ist geteilt in eine Oberwelt und eine Unterwelt, die eine von Menschen, die andere von Dämonen besiedelt. In dieser Welt herrscht eine immerwährende Feindschaft zwischen beiden Gruppen und eine magische Barriere hält beide voneinander ab.

Unser Protagonist ist Tiaram, seines Zeichen ein Dämon der für die Anerkennung des Dämonenfürsten Baal kämpft, damit er als sein Offizier an Baals Macht teilhaben kann. Bei diesem Kampf um die Hierarchie in der Unterwelt ist er allerdings nicht allein und hat viele Konkurrent, darunter auch Zelphir, der ebenfalls den Posten an Baals Seite will. Als Tiaram gerade einen Auftrag für Baal ausführt, wird er von Zelphir hinterrücks angegriffen, doch Tiaram schafft es ihm auszuweichen, in dem er sich mit seinen Flügeln in die Luft hebt. Doch plötzlich erscheint von der Tiefe ein grünes Licht, das Tiaram wegreißt.

Er findet sich in der Oberwelt wieder und muss sich nun in der Welt der Menschen zurecht finden. Kurze Zeit später findet Baal heraus wo er ist und er bekommt von ihm den Auftrag den Dämonen zu helfen, in dem er den Zugang zur Oberwelt öffnet, damit seine Heerscharen einmaschieren können. So beginnt also Tiarams Abenteuer, bei dem er immer mehr und mehr auf die Hilfe von Menschen angewießen ist und sich sogar gezwungen sieht seine Ansichten über Menschen zu ändern.

Was die Features und das Gameplay betrifft, bietet Licht und Finsternis viel Vertrautes, jedoch in vielen von Kelven selbst umgesetzten System. Zum einen das Kampfsystem, in dem wir mit einer maximal dreiköpfigen Heldentruppe gegen alle möglichen Kreaturen vorgehen können. Es ist rundenbaisert, erlaubt es uns also in aller Ruhe unsere Aktionen zu wählen ohne zu fürchten von den Gegnern sofort attackiert zu werden. Wir können auch verschiedenste Zauber einsetzen, die wir vorher im ebenfalls selbst entwickelten Menü durch „Magiepunkte“ freischalten. Es gibt kein Mana, sondern ganz einfach „Energie“ die wir jede Runde hinzubekommen und für Zauber einsetzen dürfen.

Neben Menü und Kampfsystem, gibt es auch viele andere Minispiele die wir allerdings erst spät im Spiel zu sehen bekommen, so können wir zum Beispiel ein U-Boot steuern, Prüfungen meistern die unsere Heldentruppe stärken und sogar ein Schloß vor Angreifern verteidigen. Obwohl das Spiel also sehr linear ist und uns kaum erlaubt vom vorgesehen Weg abzuweichen und die doch sehr interessante Welt zu erkunden, so gibt es dennoch relativ viel Abwechslung und immer wieder überaschende Neuerungen.

Abgesehen von technischen Spielereien und dem klassischen Gameplay eines J-RPGs, hat Licht und Finsternis eine interessante grafische Präsentation. Es gibt viele abwechslungsreiche Gegenden denen wir während dem Spielverlauf begegnen, angefangen von den kargen, aber doch sehr lebendigen Ebenen der Unterwelt, in der allerlei Kreaturen und Monster herumschwirren, zu den dichten Wäldern der Oberwelt. Es fällt sehr schnell auf, dass Kelven einerseits viele Grafiken aus kommerziellen Spielen benutzt, sie aber geschickt mit eignen Kreationen kombiniert und dadurch sehr effektiv dem Spiel einen eigenartigen Look verleiht.

Auch die Grafiken der Monster, die wir im Kampfsystem antreffen, sind von Kelven handgezeichnet, genauso wie unsere Heldentruppe. Ebenfalls kann man sich an keiner Stelle über fehlende Animationen beklagen, die Helden und NPC wirken keinesfalls plastisch. Etwas, das man bei den Maps bemerkt, ist dass sie sehr oft auf kleine Auschnitte begrenzt sind, was die eigentlich große Spielwelt kleiner erscheinen lässt als sie eigentlich ist, eine andere Eigenheit in Licht und Finsternis sind die roten Pfeile die alle Map-Übergänge markieren und gerade bei den oft kleinen Maps, wo die Übersicht kein wirkliches Problem darstellt, unötig wirken.

Die musikalische Untermalung ist nicht kritisierbar, aber auch nicht wirklich etwas Besonderes. Es werden viele sehr bekannte, und oft benutzte, Stücke aus verschiedensten japanischen Rollenspielen, von Final Fantasy bis Chrono Cross verwendet. Die Musik ist aber dennoch funktional und vermutlich stand bei Kelven genau das im Vordergrund. Es sei angemerkt, dass bei der Version die auf der Hauptseite gedownloadet werden kann, jegliche Musik-Dateien entfernt wurden.

Fazit:
Licht und Finsternis ist ein unterhaltsames Rollenspiel, mit einer zuerst sehr altgebackenen Handlung, gemeint ist der Kampf zwischen Gut und Böse, die aber gar nicht so einseitig ist wie sie zuerst erscheint und im Laufe des Spiels sogar ernste Themen wie Toleranz und Rassismus behandelt. Sowohl die Spielmechanik ist gut gelungen, wie auch die Grafik im Allgemeinen.

Es dürfte Fans interessieren, dass Kelven momentan an einem Remake arbeitet, in der er die Grafik nochmals aufpoliert und offensichtlich sogar die Handlung teilweise ändern möchte. Es bleibt abzuwarten, wie das alles dann aussehen wird, aber so wie man Kelven kennt, wird er damit wohl ruckzuck fertig werden.

Mivey • 14.05.2011